Noch vor wenigen Jahren sass James Milner vor allem auf der Bank. Jetzt ist er mit Liverpool Champions-League-Sieger. Doch der Engländer ist noch lange nicht am Ende.

James Milner wechselte im Juli 2015 von Manchester City zu Liverpool. Der Mittelfeldspieler geriet bei den Citizens zunehmend auf das Abstellgleis, wurde kaum mehr eingesetzt. Deswegen entschied er sich für einen Wechsel – und einen Neuanfang.

Am Samstag erreichte er mit Liverpool den Höhepunkt seiner Karriere. In Madrid stemmte der Vize-Kapitän zusammen mit Jordan Henderson den Champions-League-Pokal in die Höhe und kürte die Reds damit zum sechsten Mal zum europäischen Meister.

Zwar sass der 33-Jährige in der ersten Halbzeit nur auf der Bank, im zweiten Durchgang wurde er jedoch nach 62 Minuten eingewechselt. Mit seiner Erfahrung half er Liverpool, die Führung über die Zeit zu bringen, selbst als Tottenham kräftig aufdrehte.

Im Interview mit der englischen Presseagentur PA sprach Milner nun über die Geschehnisse am Samstag. Er wolle mit den Reds Geschichte schreiben und sei noch lange nicht am Ende.

Liverpool’s English midfielder James Milner (L) and Liverpool’s English midfielder Jordan Henderson hold the European Champion Clubs‘ Cup trophy during an open-top bus parade around Liverpool, north-west England on June 2, 2019, after winning the UEFA Champions League final football match between Liverpool and Tottenham. – Liverpool’s celebrations stretched long into the night after they became six-time European champions with goals from Mohamed Salah and Divock Origi to beat Tottenham — and the party was set to move to England on Sunday where tens of thousands of fans awaited the team’s return. The 2-0 win in the sweltering Metropolitano Stadium delivered a first trophy in seven years for Liverpool, and — finally — a first win in seven finals for coach Jurgen Klopp. (Photo by Oli SCARFF / AFP) (Photo credit should read OLI SCARFF/AFP/Getty Images)

„Liverpool hat eine unglaubliche  Geschichte. Als ich hier unterschrieben habe, wollte ich unbedingt noch mehr Trophäen gewinnen. Das erwarten alle im Verein mit einer solch großartigen Geschichte. Wir aber wollen unsere eigene Geschichte schreiben“, sagte er.

„Wir haben jetzt damit begonnen, die erste Trophäe gehört uns. Als ich noch bei City gespielt habe, war der erste Pokal unglaublich wichtig für uns. Er hat uns das Selbstvertrauen und die Mentalität gegeben, dass wir noch mehr gewinnen können. Ich hoffe, das haben wir auch hier geschafft.“

„Wir werden den Triumph voll und ganz auskosten. Wenn die Vorbereitung wieder anfängt, stellen wir alles auf Null und beginnen von vorne. Ich freue mich aber sehr darauf, nach Melwood zu kommen und die sechste Trophäe an der Wand zu sehen.“

„Es fühlt sich wirklich unglaublich an. Wenn man einen solchen Wettbewerb gewinnt, ist das sehr speziell. Vor allem nach dem letzten Jahr war es umso wichtiger, dass wir in dieser Saison etwas gewinnen können.“

Erfahrung als Schlüssel zum Sieg

Milner meinte, dass am Schluss vor allem die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr eine wichtige Rolle gespielt habe. Damals verloren die Reds im Endspiel der Königsklasse gegen Real Madrid mit 1:3.

„Wir haben am Samstag nicht gut gespielt, aber am Ende geht es ausschliesslich um das Resultat“, erklärte er.

MADRID, SPAIN – JUNE 01: James Milner of Liverpool walks off following the UEFA Champions League Final between Tottenham Hotspur and Liverpool at Estadio Wanda Metropolitano on June 01, 2019 in Madrid, Spain. (Photo by David Ramos/Getty Images)

„Es zeigt, dass wir uns als Mannschaft massiv verbessert haben. Das ist vor allem auch der Erfahrung zu verdanken, die wir in den vergangenen Jahren gemacht haben. Dieses Mal haben wir den Job zu Ende gebracht.“

„Solche Momente muss man einfach geniessen. Wir haben in dieser Saison so viele Spiele bestritten, manchmal sind auch Enttäuschungen mit dabei. Viele Spieler können froh sein, wenn sie in ihrer ganzen Karriere ein Mal eine Trophäe gewinnen. Solche Momente gibt es nicht sehr oft.“

„Man merkt, wie sich die Mannschaft verändert hat, seit der neue Trainer hier ist. Jeder einzelne Spieler hat sich massiv verbessert. In diesem Jahr haben wir zum ersten Mal auch gewonnen, wenn wir nicht so gut gespielt haben, das ist enorm wichtig.“

„Für solche Erfolge braucht man eine gute Mannschaft. Wir haben eine sehr gute Mannschaft und vor allem sind die meisten Spieler noch sehr jung. Das ist für die Zukunft nur positiv.“