Liverpool schafft gegen Barcelona die Sensation und zieht dank eines 4:0-Heimsieges ins Endspiel der Champions League ein. Trainer Jürgen Klopp analysiert die einmalige Nacht.
Unglaubliche Szenen in Liverpool! Die Reds stehen nach dem 0:3 im Hinspiel vor der praktisch unlösbaren Aufgabe, sich doch noch irgendwie für das Finale der Champions League zu qualifizieren.
Doch was dann passiert, konnte wohl kaum einer ahnen. Das Team von Jürgen Klopp schafft die Wende und zieht dank einem 4:0 doch noch ins Endspiel ein. Divock Origi (7.) bringt sein Team früh in Führung, Liverpool kann trotz guten Chancen vor der Halbzeit nicht mehr nachlegen.
Nach dem Seitenwechsel sorgt Georginio Wijnaldum (54.,56.) innert kürzester Zeit für zwei weitere Tore und damit den Ausgleich, ehe Origi (79.) nach einer schnellen Ecke die Barça-Defensive überrumpelt und seinem Team den Sieg sichert.
„Ich wusste natürlich, dass wir eine Chance haben. Aber dass so etwas tatsächlich möglich ist, da war ich mir nicht wirklich sicher“, sagte Klopp im Interview mit DAZN nach dem Schlusspfiff.

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„Wir haben versucht, auf dem Spiel in Barcelona aufzubauen. Viele Dinge waren da schon richtig gut. Mit der Atmosphäre, die uns Anfield gibt, war klar, dass es nochmals ein wenig mehr Druck geben wird.“
„Ich glaube, wir haben in Barcelona teilweise die größeren Chancen gehabt als hier in Anfield. Allerdings muss man auch da sein und sie reinmachen. Das haben wir heute Abend gemacht, zuerst mit einem wunderschönen Abstauber von Divock (Origi).“
„In der Halbzeit haben wir dann Robbo (Andy Robertson) rausgenommen, der für uns eigentlich kaum zu ersetzen ist. Zum Glück hatten wir noch Milly (James Milner), der auch diese Position spielen kann. Dann kommt Gini (Wijnaldum) rein und macht mal kurz die zwei Dinger. Beide Male sehr schön gespielt, die Spieler sind gut gelaufen.“

„Dann kommt der geniale Moment von Trent Alexander-Arnold. Der sieht Divock Origi alleine im Strafraum stehen, bevor Barcelona organisiert wird – 4:0. Aber das Spiel war ja noch nicht rum, wenn Barça eins gemacht hätte, müssten wir noch mehr Tore schießen.“
„Die Jungs haben das aber sehr gut verteidigt. Das hat heute Abend richtig Spaß gemacht.“
„Die Spieler hatten Tränen in den Augen“
Klopp erklärt auch, wie er seine Jungs auf das Rückspiel in Anfield vorbereitete. So kramte der Deutsche unter anderem im Archiv und fand ganz spezielle Szenen, über die er mit seinen Spielern sprach.
2014 verlor Klopp mit Borussia Dortmund auswärts gegen Real Madrid mit 3:0. Im Rückspiel schnupperte der BVB nach einer frühen 2.0-Führung lange an der Sensation, musste sich am Ende aber dennoch geschlagen geben.

„Ich habe ihnen vom Spiel damals erzählt. Es ist kaum zu glauben, wir haben damals mit 0:3 verloren und hätten dann zu Hause mit 4:0 gewinnen müssen. Das haben wir zwar nicht geschafft, es stand am Ende nur 2:0, aber es war dennoch auch ein wenig überraschend für mich“, erklärte der 51-Jährige.
„Das Spiel damals war richtig geil und genau darum habe ich mit den Jungs darüber gesprochen. Ich habe ihnen aber auch gesagt, dass wir nochmals eine Stufe höher schalten müssen, weil wir mehr Tore brauchen.“
„Es ist wundervoll, wirklich überwältigend. Wir haben Spieler auf dem Platz gehabt, die nach dem Spiel Tränen in den Augen hatten, weil sie es nicht fassen konnten.“
„Natürlich ist es eigentlich nur Fußball, aber diese Geschichte heute Abend ist so groß, dass man es kaum glauben kann. Aber es steht nun mal überall: Wir haben gewonnen und wir stehen im Finale.“