Mittendrin im großen Meisterschaftskampf um den Premier League-Titel, wirkt die Champions League eher als eine Ablenkung für den Liverpool FC. Doch Jürgen Klopp und seine Spieler peilen höchst motiviert gegen Porto den Einzug ins Halbfinale an.

Es ist noch gar nicht so lange her seit dem letzten Aufeinandertreffen der Reds und dem 28-maligen portugiesischen Meister aus Porto. Im vergangenen Jahr standen sich beide Klubs im Achtelfinale der Champions League gegenüber. Nach einem 5:0 Kantersieg der Reds im Estadio do Dragao, gab es ein unspektakuläres 0:0 an der Anfield Road im Rückspiel. Diesmal steht das Heimspiel aber als erstes an, was für die Reds aber kein Nachteil sein sollte. In den vier Heimspielen der aktuellen Champions League Kampagne haben sie keines verloren (3 Siege, 1 Unentschieden). Auch im vergangenen Jahr blieb Liverpool in Europas Königsklasse ohne Niederlage vor heimischen Publikum (5 Siege, 2 Unentschieden).

LIVERPOOL, ENGLAND – APRIL 08: (THE SUN OUT, THE SUN ON SUNDAY OUT) Jurgen Klopp manager of Liverpool during a press conference at Anfield on April 08, 2019 in Liverpool, England. (Photo by John Powell/Liverpool FC via Getty Images)

Klopp: „Wir müssen stark sein“

Die Begegnung vom vergangenen Jahr spielt für Trainer Jürgen Klopp aber keine große Rolle: „Den Job, den wir [heute Abend] verrichten müssen, hat nichts mit dem letzten Jahr zu tun; es geht darum die richtige Menge an Respekt zu zeigen – aber kein bisschen mehr“, sagte Klopp gestern auf der Pressekonferenz zum Spiel. „Wir müssen stark sein, wir müssen klar und direkt in den richtigen Momenten sein und kreativ in anderen Momenten und es gibt viele Dinge zu erledigen gegen diese starke Porto-Mannschaft“.

Nach der Auslosung für das Viertelfinale sahen viele Leute Porto als ein Glückslos, da auch Begegnungen mit dem FC Barcelona, Juventus Turin oder Manchester City möglich gewesen wären. Klopp teilt diese Meinung jedoch nicht: „Wir wollten Porto nicht, um ehrlich zu sein, aber wenn du sie zugelost bekommst, musst du dich darauf vorbereiten“, sagte er. „Sie [Leute deren Wunschlos Porto war d.R.] schauen bloß auf die Zahlen, Namen oder ähnliches, aber Leute die wirklich Ahnung vom Fußball haben wollten Porto nicht zugelost bekommen. Das ist die Wahrheit. Wir haben sie nun, aber nebenbei wollte niemand auch Liverpool haben. Es wird ein schweres Spiel, aber wir freuen uns darauf.“

PORTO, PORTUGAL – MARCH 06: Pepe of FC Porto in action during the UEFA Champions League Round of 16 Second Leg match between FC Porto and AS Roma at Estadio do Dragao on March 6, 2019 in Porto, Portugal. (Photo by Octavio Passos/Getty Images)

Porto muss auf Innenverteidiger Pepe verzichten

Der FC Porto befindet sich in der heimischen Liga NOS ebenfalls im Meisterschaftskampf. Momentan sitzt das Team von Trainer Sergio Conceicao auf Platz 2 der Tabelle, punktgleich mit Benfica Lissabon. Jedoch haben die Portugiesen nur eines der letzten zehn Spiele verloren und sind seit sechs Spielen unbesiegt. Der Meister der vergangenen Saison kann im Tor auf die Erfahrung von Champions League Urgestein Iker Casillas zurückgreifen.

In der Defensive sind sie mit dem hochgewachsenen Brasilianer Felipe und mit Eder Militao hervorragend besetzt. Jedoch müssen sie auf den Innenverteidiger Pepe verzichten. Der Portugiese mit einem gewissen Hang zu Rustikalen, fehlt gesperrt für das Hinspiel. Im Sturm setzen sie auf die Treffsicherheit von Moussa Marega. Der Nationalspieler von Mali hat in sechs von sieben Spielen in der laufenden Champions League Saison getroffen. Mehr Informationen zum FC Porto können in unserer Gegneranalyse nachgelesen werden.

MUNICH, GERMANY – MARCH 13: James Milner of Liverpool holds off Serge Gnabry of Bayern Munich during the UEFA Champions League Round of 16 Second Leg match between FC Bayern Muenchen and Liverpool at Allianz Arena on March 13, 2019 in Munich, Bavaria. (Photo by Lars Baron/Bongarts/Getty Images)

Robertson hinterlässt hinten links eine Lücke; Lallana fehlt verletzt

Leichter wird die Aufgabe gegen die Portugiesen nicht durch die Abwesenheit von Andy Robertson. Der Linksverteidiger holte sich in der Schlussphase des Achtelfinal-Rückspiels gegen den FC Bayern München seine dritte gelbe Karte im laufenden Wettbewerb ab. Somit ist der für die Mannschaft so wichtige Schotte für das Hinspiel gesperrt. Am Wahrscheinlichsten ist, dass der vielseitige James Milner auf der Position spielen wird. Der direkte Ersatz als Linksverteidiger wäre aber Alberto Moreno. Da der Spanier aber sowohl wenig Spielpraxis diese Saison sammeln konnte und bei wichtigen Spielen im roten Trikot selten überzeugen konnte, wird Klopp wohl auf seinen Vize-Kapitän setzen.

Das Dreiergespann im Mittelfeld werden wohl Kapitän Jordan Henderson, Fabinho und Georginio Wjinaldum bilden, wobei Naby Keïta im letzten Spiel gegen Southampton durch seinen Ausgleichstreffer auch positiv auffiel. Im Sturm erhofft man sich, dass Salah nach seinem Treffer gegen die Saints wieder an die Form vom vergangenen Jahr anknüpfen kann. Beim Viertelfinale gegen Manchester City traf er sowohl im Hin- als auch im Rückspiel.

Verletzungstechnisch bestätigte Klopp den Ausfall von Adam Lallana. Der Engländer wird das Spiel wegen einer kleinen Muskelverletzung nur von der Tribüne aus verfolgen können. „Adam hat bloß eine kleine Sache, darüber müssen wir nicht reden. Es hat ihm von einem Einsatz am Wochenende abgehalten und vielleicht auch [bei diesem Spiel]“, erklärte Klopp.

SOUTHAMPTON, ENGLAND – APRIL 05: (THE SUN OUT, THE SUN ON SUDNAY OUT) Naby Keita of Liverpool with Oriol Romeu of Southampton FC during the Premier League match between Southampton FC and Liverpool FC at St Mary’s Stadium on April 05, 2019 in Southampton, United Kingdom. (Photo by Andrew Powell/Liverpool FC via Getty Images)

Die Aufstellung der Reds könnte demnach so aussehen:

Alisson; Alexander-Arnold, Matip, van Dijk, Milner; Wijnaldum, Fabinho, Henderson; Salah, Firmino, Mané

TV Hinweis

Die Partie wird in Deutschland und Österreich live auf DAZN übertragen. Auf Sky kann das Spiel nur in der Konferenz mit der Partie Tottenham Hotspur-Manchester City verfolgt werden. In der Schweiz wird die Begegnung von Teleclub Sport übertragen. Anstoß ist um 21 Uhr (MESZ).