Liverpool hatte vor dem Spieltag die Gelegenheit, mit einem Spiel mehr an Manchester City vorbeizuziehen. Das gelang den Reds auch, die Leistung war aber in einer beschwerlichen Partie nicht immer überzeugend.
Für die Reds ging es am Sonntag nach West-London zum Fulham FC. Im Craven Cottag mussten die Reds die Chance nutzen die Tabellenführung zu übernehmen. Der direkte Konkurrent Manchester City spielte im FA Cup bei Swansea City und setzte somit in der Premier League aus. Liverpool konnte mit einem knappen Sieg zumindest weiterhin Druck auf die Skyblues ausüben.
In der Startformation gab es keine Überraschungen. Neben Fabinho und Georginio Wijnaldum startete Adam Lallana auf der linken Seite im Mittelfeld.

Der Start im alterwürdigen Cravan Cottage war wenig spektakulär. Erst nach zehn Minuten spielte Virgil van Dijk einer seiner klasse langen Diagonalbälle auf Andrew Robertson. Der Schotte konnte den Ball gegen Fulhams Rechtsverteidiger behaupten und von links in den Strafraum eindringen. Seine Flanke, welche vom Fulham-Torhüter gefangen wurde, kam aber zu früh – Robertson wäre besser noch einige Schritte gelaufen, denn er hatte erschrekend viel Platz im Strafraum. Es war aber immerhin die erste Torannäherung der Reds.
Trent Alexander-Arnold versuchte immer wieder, scharfe Flanken von rechts zwischen den Torhüter und die Innenverteidiger zu spielen. Mit solchen Flanken gab der junge Scouser gegen den FC Watford drei Assists in einem Spiel. Heute waren seine Flanken aber meist zu wenig präzis oder das Timing der Abnehmer stimmte nicht.

Bis zur Hälfte der ersten Halbzeit konnte sich Liverpool keine echte Torchance erspielen. Trotzdem dominierten die Reds den Ball und den Gegner deutlich – Fulham war offensiv nicht existent.
Formstarker Mané trifft wieder
In der 25. Minute gelang der Liverpooler Durchbruch. Robertson spielte von der Mittellinie auf Sadio Mané, der an der linken Strafraumkante Roberto Firmino anspielte. Der Brasilianer lief bis zur Grundlinie und legte wieder auf Mané zurück. Der Senegalese musste aus kurzer Distanz nur noch scharf einschieben und es stand 1:0 für die Reds.
Mané steht jetzt bei 17 Premier League-Toren und hat nun soviele Treffer wie Mohamed Salah.

Fulham wurde dafür bestraft, auf den Seiten zu viel Platz gelassen zu haben. Generell verteidigten die Cottagers in einer engen Formation, was Liverpools 4-3-3 entgegen kam. Das Flügelspiel ist einer der stärken der Reds und weil Klopps Mannen keine Lösung über die zugestellte Mitte fanden, probierten sie es über die Aussenbahn.
Ausgleich durch ehemaligen Liverpooler Babbel
Liverpool wurde in der Folge vor allem durch Eckbälle gefährlich. Der starke Mané köpfte den Ball nach der Halbzeitpause an die Latte. Fulham war weiterhin nicht torgefährlich.

Nach 73 Minuten geschah dann das, was angesichts der knappen 1:0-Führung alle Liverpool-Anhänger befürchteten: Der wenige Momente zuvor eingewechselte James Milner produzierte einen Querschläger, der eigentlich von van Dijk hätte geklärt werden sollen. Der Niederländer entschied sich aber für einen Kopfball zurück auf Torhüter Alisson, der aber ein totales Chaos auf der Rückgabe machte und dem heranstürmenden Ryan Babbel den Ausgleich schenkte.
Beide, van Dijk und Alisson, sahen dabei nicht gut aus. Es blieben noch 17 Minuten Plus Nachspielzeit, um das extrem wichtige Siegestor zu erzielen.
Die Alarmglocken hätten schon einige Minuten vorher läuten sollen, als Fulham nach einer Liverpool-Ecke zu einem gefährlichen drei gegen drei Konter kam. Die Reds hatten es versäumt, mit dem 2:0 Ruhe ins Spiel zu bringen.

Milners Elfmeter rettet Liverpool
Nach 80 Minuten kamen die Reds trotzdem noch zu Sieg: Der Fulham-Torhüter zog Mané deutlich zurück und Liverpool hatte einen Elfmeter, welchen Milner souverän verwandelte. Die Erleichterung war immens und die Reds haben jetzt mit einem Spiel mehr zwei Punkte Vorsprung auf Manchester City.
Aus Sicht Liverpools sind es im Endspurt nur die drei Punkte, die wichtig sind. Vier Tage nach dem kräfteraubenden Champions League-Spiel gegen Bayern München war es unrealistisch, dass die Reds viel an der Tordifferenz schrauben konnten.
Die Endphase hat begonnen. Alles oder nichts. Up the Reds!