Der Stadtrat von Liverpool hat Pläne für eine Nutzung des Anfield Stadium außerhalb des normalen Fussballbetriebs genehmigt. Damit dürfen nun Konzerte und andere Veranstaltungen im Stadion stattfinden. Die Anwohner sind nicht gerade begeistert.
Bereits vor einigen Jahren hatte der Liverpool FC eine Anfrage beim Stadtrat eingereicht um das Stadion an der Anfield Road für Sportveranstaltungen und Konzerte außerhalb des Fussballbetriebs zu nutzen.
Ein erster Plan sah 10 Konzerte im Jahr vor. Ebenso sollte das Stadion für andere Sportarten, etwa Gaelic und American Football genutzt werden. Dieser Antrag stieß jedoch bei den lokalen Anwohnern auf viel Gegenwehr. Deshalb reduzierte der Verein die Anzahl der Konzerte auf 6 und beschränkte die Art der Sportarten.
Die überarbeiteten Pläne beinhalten nun Konzerte und Sportveranstaltungen wie etwa Boxen für bis zu 50.000 Zuschauer, sobald die reguläre Saison beendet wurde. Außerdem verpflichtete sich der Verein Kosten für Überwachungskameras, sowie einen Verbindungsbeamten für Anwohner zu stellen.
Trotz Genehmigung noch viel Gegenwehr gegen Anfield Pläne
Der Stadtrat vergab bei Genehmigung der Pläne eine temporäre, zweijährige Lizenz. Zudem beschränkten sie den Zeitraum für die Veranstaltungen auf eine sechswöchige Periode zwischen Mitte Mai und Ende Juni. Das Planungskomitee des Stadtrats erklärte die temporäre Genehmigung solle „die Effektivität und die Event Management Planung“, sowie die „Ansprechpartner Strategie“ des Vereins testen.
Trotz der Einschränkungen gibt es bereits viel Gegenwehr. Direkt nach der Genehmigung durch den Stadtrat erfolgten 57 Einwände von Anwohnern. Hauptpunkte der Einwände sind dabei Sorgen um Parksituationen, Lärmbelästigung und antisoziales Verhalten der Veranstaltungsbesucher.
„An Spieltagen sind wir schon gefangen wie Ratten.“, erklärte die Stadträtin Ros Groves – eine entschiedene Gegnerin der neuen Pläne. Die Anwohner würden bereits genug Störungen erfahren. Auch laut Stadtrat Jane Corbett ist für einen sechsmonatigen Aufschub der Genehmigung. „Das Vertrauen zwischen den Anwohnern und dem Club ist völlig zerstört. Eine Verlängerung der Nutzung des Stadions, bedeutet, dass es nicht länger ein ‚Ende der Saison‘ geben wird.“
Hughes meint: „Verein hörte auf Sorgen der Anwohner.“
Der COO des Liverpool FC Andy Hughes bestätigte, der Verein habe sich die Sorgen der Anwohner angehört. Es würde die selbe Transport-Strategie wie bei regulären Spieltagen geplant. Von Bustransfers und großen Parkplätzen bis hin zu speziellen Bussen versuche der Verein alles um die Verkehrssituation zu entlasten.
Zusätzlich möchte der Verein alle Gewinne der Parkgebühren an den lokalen Gemeinschaftsfonds spenden.
Bereits in der Vergangenheit wurde Anfield für Veranstaltungen verwendet. So fand beispielsweise bereits ein Paul McCartney Konzert, sowie ein Freundschaftsspiel der Globetrotters im Stadion statt. Bleibt nun abzuwarten in wie weit nochmal auf die Bedenken und Wünsche der Anwohner eingegangen wird. Es scheint allerdings, dass es nun keine Kehrtwende mehr von Seiten des Clubs geben wird.