Mit dem 1-0 Erfolg zuhause gegen Brighton & Hove Albion sicherten sich die Reds nach drei Siegen in drei Spieltagen die Tabellenführung der Premier League. Kein Grund für überschwängliche Freude bei Trainer Jürgen Klopp.
Mohamed Salah schoss das einzige Tor des Spiels Mitte der ersten Halbzeit. Danach folgte eine ausgeglichene, umkämpfte Partie gegen die Mannschaft von Trainer Chris Hughton. Nichtsdestotrotz brachten die Reds den Heimerfolg über die Bühne und sicherten sich die Tabellenführung früh in der Saison. In der Pressekonferenz nach dem Spiel äußerte sich Klopp über den ersten Platz in der Premier League und betonte, dass man dieser Momentaufnahme keine Bedeutung schenken solle.
„Abgesehen davon, dass es kein signifikanter Moment ist, zu diesem Zeitpunkt der Saison Erster zu sein, finde ich es nicht wichtig, auf Platz Eins zu stehen. Damit habe ich kein Problem. Ich habe noch nie etwas Negatives nach neun Punkten in den ersten drei Spielen gehört. Auch, dass wir noch kein Gegentor kassiert haben, ist kein Negativpunkt. Aber wer bei den Spielen zugeschaut hat, sieht: wir haben noch viel Arbeit vor uns. Wir wussten das vor dem Spiel schon und jetzt wissen es vermutlich einige Leute mehr.“
„Doch das ist ebenfalls kein Problem. Die erste Halbzeit war meiner Meinung nach so, wie es sein sollte. Gute Einstellung, viel Geduld in den richtigen Momenten, Passspiel um die Formation herum und durch die Formation durch und das Erstellen von Torchancen. Wir haben dann auch das Tor erzielt und hätten noch weitere schießen können. Ich denke nicht, dass sie [Brighton d.R.] in der ersten Halbzeit eine Chance hatten.“
Klopp: „Das war komplett unnötig.“

„Doch dann kam die Halbzeit und danach haben wir nicht mehr dieselbe Leistung wiederholt. Die Jungs haben ein bisschen was verändert und es war nicht gerade die beste Idee. Wir haben nicht mehr dieselbe Geduld an den Tag gelegt, den Ball herumzuspielen. Gleich nach dem Wiederanpfiff war das Spiel wieder offener und das war komplett unnötig. Danach haben wir das Spiel wieder kontrolliert, doch in den letzten zehn Minuten, ich bin mir nicht ganz sicher, hatten sie ihre besten Möglichkeiten, weil wir anfingen in Räume zu passen, in denen es keinen Platz gab. Deswegen haben wir die Bälle verloren.“
„Wir mussten rennen, der Gegner wollte rennen und sie hatten ihre Chancen. Alisson musste einen wichtigen Ball parieren; das war sehr gut. Schön für ihn und gut für uns. Am Ende haben wir das Spiel verdient gewonnen, so sollte es auch sein. Ich denke nicht, dass wir ein 1-0 Ergebnis schon oft hatten seit ich hier bin. Deswegen bin ich sehr froh, dass wir das hinbekommen haben, denn es war das Maximum, das wir heute heraus holen konnten. Also ist alles gut.“
Kurze Vorbereitung sorgt für umkämpfte Spiele

Dass die Premier League kein Selbstläufer ist, kann man schon früh in dieser Saison beobachten. Erst letzte Woche gelang Brighton ein Heimsieg gegen das favorisierte Manchester United und die Reds hatten im Selhurst Park gegen Crystal Palace ebenfalls zu kämpfen. Ebenso strauchelte Meister Manchester City gestern beim Aufsteiger aus Wolverhampton und spielte nur 1-1 unentschieden. Diese umkämpften Spiele sind für Klopp Zeugnis einer kurzen Saisonvorbereitung nach der Weltmeisterschaft in Russland.
„Ich möchte nicht sagen, dass wir unter Druck waren, aber sie hatten ihre Momente. Pep Guardiola hat diese Woche gesagt, dass seine Spieler nicht zu einhundert Prozent fit sind. Wir haben genau dasselbe Problem. Wir können den Jungs doch keine Sommerpause und eine sehr kurze Vorbereitung geben und dann von ihnen verlangen: ‚Jetzt gib dein Bestes!‘ Diese Spiele sind die wichtigsten Einheiten, die wir haben, um so fit wie möglich zu werden. Damit ist klar, wenn du das Spiel nicht früh genug entscheidest, bleibt es bis zum Schluss aufregend. Genau so war es dann auch.“
„Es war abzusehen, dass wir nicht langsam starten werden und dass wir am Ende unser Bestes geben. In diesem Augenblick der Saison sind wir ziemlich lebhaft gestartet und haben genau die richtigen Sachen gemacht. In dem Moment sank das Konzentrationslevel ein wenig und man konnte ein paar falsche Entscheidungen beobachten, die der Gegner dann ausnutzte. So ist der Fußball nun einmal. Ich kann mich nicht an ein perfektes Fußballspiel erinnern. Das Spiel heute war auch nicht perfekt, aber es war gut genug. Wir haben die drei Punkte verdient und niemand zweifelt das an. Das ist vorerst das Wichtigste. Ich bin sehr, sehr glücklich darüber. Ich wusste vor dem Spiel, dass viel Arbeit auf uns zukommt und vielleicht wisst ihr das jetzt auch.“