Im vergangenen Jahr verpflichtete Liverpool für fast 300 Millionen Euro neue Spieler. Trainer Jürgen Klopp rechtfertigt diese Ausgaben nun.

Liverpool konnte diesen Sommer gleich mehrere gute Transfers landen, allerdings hatte jeder Neuzugang auch seinen Preis. So gaben die Reds für Torhüter Alisson und Mittelfeldspieler Naby Keita zusammengerechnet fast 150 Millionen Euro aus, auch Fabinho kostete noch einmal 45 Millionen Euro. Bereits im Winter holten die Verantwortlichen den Innenverteidiger Virgil van Dijk für rund 85 Millionen Euro.

Dagegen erscheint die Übernahme von Xherdan Shaqiri wie ein Trinkgeld. Nur rund 15 Millionen Euro kostete der Mittelfeldspieler von Stoke City, welcher in den kommenden Wochen für viel Konkurrenzkampf im Mittelfeld sorgen dürfte.

In einem Interview mit Sport1 erklärte Trainer Jürgen Klopp nun die Gedankengänge bei Transfers in England. Demnach werden Spieler mehr an ihrer Ablösesumme als an ihrem Können beurteilt.

„In der Bundesliga ist ein ablösefreier Wechsel perfekt. Hier in England bedeutet ablösefrei: ‚Kost nix? Kann nix!’”, sagte Klopp.

„Ich denke nicht, dass die deutsche Fussballkultur einen Transfer über 150 Millionen Euro billigen würde. Nichts ist besser als ein freier Transfer.“

„In England sind die Gedankengänge ein wenig anders. Wenn ein Spieler nichts kostet, dann ist er auch nichts wert. Als wir Shaqiri verpflichtet haben, konnten die Leute kaum glauben, wie wenig wir ausgegeben haben.“

„Wir haben 13 Millionen Pfund für ihn bezahlt,  nachdem er mit Stoke abgestiegen ist. Dennoch ist er ein fantastischer Spieler und jeder im Verein liebt ihn. Es ist wirklich komplett anders im Vergleich zu Deutschland.“

Klopp: „Habe meine Meinung geändert“

LIVERPOOL, ENGLAND – AUGUST 12: (THE SUN OUT, THE SUN ON SUNDAY OUT) Jurgen Klopp manager of Liverpool during the Premier League match between Liverpool FC and West Ham United at Anfield on August 12, 2018 in Liverpool, United Kingdom. (Photo by John Powell/Liverpool FC via Getty Images)

Noch vor zwei Jahren äusserte sich Klopp nach dem Megatransfer von Paul Pogba kritisch über die hohen Transfersummen. Mittlerweile jedoch habe er seine Ansicht dazu geändert, fügte er an.

„Es interessiert uns nicht, was die Welt um uns herum denkt. Auch Manchester United hat nicht interessiert, was ich sagte“, sagte der 51-Jährige.

„Es ist immer nur eine Momentaufnahme. Habe ich meine Meinung geändert? Ja, das stimmt. Aber es ist besser, die Meinung zu ändern, als nie eine zu haben. Wir haben die Spieler, die wir wollten.“

„Bessere Spieler, als die die wir schon haben, warten nicht um die Ecke. Man kriegt den Weltklasse-Torhüter des AS Rom, der dort einen langfristigen Vertrag hat, nicht ablösefrei.“