Nach den ersten Erfolgen der Nachwuchsspieler kann sich Liverpools U23-Trainer Neil Critchley auf eine spannende Saison freuen. Klopp habe den Spielern ganz spezielle Momente geschenkt.
Die Liverpool-U23 kehrte am Freitag nach einer einmonatigen Vorbereitung wieder in den Ligaalltag zurück. Gegen Brighton and Hove Albion kam das Team von Neil Critchley zu einem torlosen 0-0, auch wenn sich die Seagulls über weite Strecken der Partie als die bessere Mannschaft zeigte.
Critchley darf sich in den kommenden Wochen auf eine spannende Saison freuen, nicht zuletzt ist das auch das Verdienst der ersten Mannschaft. Unter Jürgen Klopp erhielten viele Spieler der Academy Spielzeit während der Vorbereitung und mehrere Akteure durften gar mit auf die Tour in den USA.
Curtis Jones, Rafael Camacho und Nathaniel Phillips sowie die beiden jungen Torhüter Kamil Grabara and Caoimhin Kelleher kamen für Klopp immer wieder zum Einsatz. Am vergangenen Dienstag durfte sich auch noch U18-Spieler George Johnston in einem Freundschaftsspiel gegen den FC Turin beweisen nachdem er auch auf der USA Tour schon öfter zum Einsatz kam.

Für Critchley ist klar, dass dies nur der Anfang einer spannenden Karriere eines Spielers ist. Die jungen Spieler hätten dem Trainer ‚etwas zu denken‘ mitgegeben, was künftige Aufgebote angeht, meinte er.
„Die Spieler der U23 und auch der U18 haben sich sehr gut präsentiert. Wir haben uns die meisten Spiele hier angesehen und soweit wir das beurteilen können, haben die Youngster sehr viel Lob von den Trainern und auch von den anderen Spielern erhalten. Aber natürlich ist das alles nur der Anfang“, sagte Critchley in einem Interview gegenüber LiverpoolFC.com.
„Sie haben noch eine Menge Arbeit vor sich und müssen sich in den kommenden Monaten weiter entwickeln. Dennoch haben sie sich stark verbessert und sicherlich vom Erlebnis profitiert. Ich hoffe, dass sie dem Trainer für die Zukunft etwas zu denken mitgegeben haben.“

„Für mich macht es die Ansprachen bei der U23 in der Kabine einfacher. Ich muss nicht viel sagen, es ist offensichtlich und passiert direkt vor den Spielern. Sie sehen, dass Spieler Gelegenheit in der Mannschaft kriegen, welche mit ihnen zusammen in der Academy sind oder waren. Alle Spieler wissen, dass auch sie eines Tages diese Gelegenheit kriegen könnten, das löst ein inneres Feuer aus und motiviert die Spieler.“
„Dafür müssen wir auch dem Trainer Danke sagen, er liebt die Arbeit mit den jungen Spielern und sieht gerne zu, wie sie sich entwickeln. Ich hoffe, dass wir ihm in Zukunft mehr junge Spieler geben können, die auch den richtigen Charakter mitbringen.“
Critchley: „Arbeite gerne mit diesem Druck“

Für Critchley begann am Freitag die zweite Saison als Trainer der U23. In seiner ersten Spielzeit verpasste die Mannschaft am Ende nur knapp den Titel, welcher im Bereich der Jugendförderung allerdings zweitklassig ist. Wichtig sei derzeit, dass die Spieler bereit für alle Fälle seien.
„Wir wollen einfach nur, dass sich die Jungs entwickeln“, fügte Critchley weiter an.
„Ich weiss, dass das vielleicht manchmal ein bisschen langweilig tönt. aber wir wollen mit den Spielern Gewohnheiten entwickeln, welche die Jungs danach für den Rest ihrer Karriere mitnehmen. Das ist nicht nur auf dem Feld, sondern auch neben dem Feld, wir entwickeln gewisse Standards.“
„Wir wollen sicherstellen, dass die Jungs überzeugen, wenn sie für ein Training nach Melwood aufgeboten werden und wenn sie die Gelegenheit erhalten, auf Leihbasis zu wechseln, dann müssen sie bereit sein.“
„Ich denke, wir hätten die Premier League 2 letztes Jahr gewinnen können. Wenn die Mannschaft über weite Strecken der Saison zusammen geblieben wäre, dann hätten wir den Titel gewonnen, aber dann hätte ich nicht mehr ruhig schlafen können. Ich hätte einige Entscheidungen zu meinen Gunsten treffen müssen, aber diese sind gegenüber den Bedürfnissen der Spieler wirklich nur zweitrangig.“
„Ich habe Glück, dass ich in einer Umgebung arbeite, in der ich nicht primär auf die Resultate schauen muss. Natürlich bin ich unter grossem Druck, dass ich die richtigen Dinge für die Jungs mache. Aber mit diesem Druck arbeite ich gerne.“